U 15 dank Diktatoren-Auszeit zur Nordwestdeutschen

Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 03. Mai 2017

An der Erfolgsgeschichte der weiblichen U 15 der BG 74 wird weiter geschrieben. Bei der Norddeutschen Meisterschaft belegte die Mannschaft von Trainer Anton Hefele den zweiten Platz und qualifiziert sich damit für die Nordwestdeutsche Meisterschaft, der Vorstufe zu den nationalen Titelkämpfen.

Die Göttingerinnen starteten solide ins Turnier, bezwangen den VfB Hermsdorf, der bei der Ostdeutschen Meisterschaft überraschend Favorit TuS Lichterfelde besiegt hatte, mit 46:35. Dabei profitierten die Veilchen davon, dass die Berlinerinnen viele Freiwürfe liegen ließen, verteidigten ihrerseits aber auch gut und punkteten ausgeglichen. Bezeichnete Coach Hefele die Leistung im Auftaktspiel dennoch nicht als "das Gelbe vom Ei", so war er mit dem Auftritt seiner Mädels in der zweiten Vorrundenpartie gegen den TSV Ahrensburg mehr als zufrieden. Durch das 56:33 sicherte sich die BG souverän den Gruppensieg, hatte den Kontrahenten schon zur Halbzeit mit 41:13 überrannt. "Wir haben super den Ball bewegt und gut von der Dreierlinie getroffen", lobte Hefele.

Mit dem Loben war es im Halbfinale gegen die BG '89 Rotenburg/Scheeßel zunächst vorbei. Gegen den ewigen Rivalen sollte es nach 30- und 20-Punkte-Pleiten in der Vorsaison sowie einer Acht- und einer Drei-Zähler-Niederlage in dieser Spielzeit endlich zum ersten Sieg reichen. Doch die Göttingerinnen starteten mit 0:7 ins Match. Hefele sah sich genötigt, eine Auszeit zu nehmen, in der er - ganz entgegen seiner üblichen tiefenentspannten Art - zu einer Diktatorenrede ansetzte, die selbst seinen Landsmann Josef Stalin vor Neid hätte erblassen lassen. Mit Erfolg: "Meine Mädchen haben mit einem 18:0-Lauf geantwortet und die Führung konstant behauptet." Lina Vogt trug ihr Team offensiv, verwandelte unter anderem einen Stepback-Dreier, als Rotenburg wieder auf acht Punkte herangekommen war, so dass letztlich ein 60:49-Triumph heraussprang.

Das Endspiel gegen TuS Lichterfelde gestaltete die BG bis zur Pause ausgeglichen (27:29). Anschließend seien, so Hefele, alle Dämme gebrochen, da seine Spielerinnen von der Müdigkeit übermannt worden seien. Mit 42:57 wurde die Pleite trotzdem in erträglichen Maßen gehalten.

"Die Leistung meiner Mannschaft ist beachtlich, vor allem da nur drei Spielerinnen des älteren Jahrgangs dabei waren. Eine Entwicklung ist unverkennbar, wir verteidigen ausgezeichnet, rebounden trotz der geringen Größe gut und bewegen den Ball spitze. Unsere Stil wurde selbst von gegnerischen Trainern gefeiert", zog Hefele ein rundum positives Fazit.