Nur die Russenhocke funktioniert nicht

Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 30. Mai 2019

Schnapszahl für Schnapsnasen: Dem von den General Managern Coco Dobroniak und Anton Hefele angeführten Sau(f)haufen ist auf triumphale Art und Weise die avisierte Verteidigung des elften Platzes beim Baba-Mixed geglückt. 

Dabei waren die Voraussetzungen widrig, denn personell musste im Vergleich zum Vorjahr umgestellt werden. Lenny Larysz war verhindert, Stephan Haukohl wurde gecuttet. "Nach seinen zuletzt gezeigten Leistungen mussten wir leider feststellen, dass Stephan kein Baba-Mixed-Niveau hat", begründete Hefele mit niederländischem Akzent. Daher musste Felix Barchfeld einspringen, der mit durchschnittlichen Leistung im Team der Uni Stuttgart auf sich aufmerksam gemacht hatte. Dazu gab Moritz Dornbusch sein lang ersehntes Comeback nach Kreuzbandriss und brachte gleich noch seinen Kumpel K.C. aus KL mit. Auf den weiblichen Positionen wurden die Abgänge von Lucy Thüring (Kolumbien) und Birte Bencker (anderes Team/Verrat) durch die früheren Jennifer-Kerns-Jüngerinnen Charlotte Baeumer und Hannah Hemmerlein aufgefangen. Außerdem standen wie üblich Leon Konopka und ProB-Superstar Lennart Stechmann zur Verfügung.

In einer sehr harten Vorrundengruppe, in der es unter anderem gegen die ASC-Cracks Philipp Sprung und Nick Boakye ging, setzte es zunächst zwei Niederlagen. Was daran gelegen haben dürfte, dass Hefele aufgrund eines Blockseminars schwänzte. Mit der Ankunft des Russian Grim Reapers änderte sich jedoch alles. Spiel drei musste mit mindestens 24 Punkten gewonnen werden, um in der High-Kategorie zu verbleiben. Und es wurde mit 31 gewonnen - auch da Schiri Sprung als weiterer Teammate einsprang. "Philipp hat Werbung für den Schiedsrichter-Sport betrieben und uns dank einer sehr konsequenten und einseitigen Leistung an der Pfeife zum Weiterkommen verholfen", sagte Hefele.

Wie im Vorjahr verabschiedete sich Stechmann pünktlich zum zweiten Tag. Grund: Er kam auf die hirnrissige Idee, einen Podcast aufzunehmen, um "Gemischtes Hack" an der Spitze der Charts abzulösen. Der Vorteil: Ohne ihren GOAT konnten die restlichen Akteure befreit aufspielen, verloren nur mit drei Zählern gegen eine Mannschaft um Marcello Schröder und Melina Knopp und siegten anschließend zweimal, sodass der Einzug in die Runde der besten 16 feststand. "Unser Fokus lag von hieran ganz klar auf Platz elf", betonte Hefele. Der Plan schien nach einem weiteren soliden Sieg sowie einer Pleite aufzugehen. Am Sonntag sollte es um die Ränge neun bis zwölf gehen.

Zuvor stand allerdings noch die Samstagnacht an... An die sich der Teamchef wie folgt erinnert: "Da sind Sachen passiert, die...ach, das war einfach zu viel. Wir sind als Mannschaft sehr nahe zusammen gerückt und haben die ein oder andere Sportart in Kombination mit Alk betrieben." Darf jeder selbst interpretieren, inwiefern "nahegerückt" und "Sportart" zusammenpassen.

Das Teamevent zahlte sich jedenfalls aus, denn Sonntagmorgen wurde planmäßig gegen "irgendwen" verloren. Der Griff nach den Sternen war möglich, das entscheidende Duell um den elften Platz wurde zur Realität. Und gegen die Auswahl mit Steffi Grigoleit, Anthony Okao, Greg Onwuegbuzie und Roland Nyama wurde aus allen Rohren gefeuert (Russe Hefele würde es vermutlich mit einer Stalinorgel vergleichen). Die Belohnung: Sterne gefangen, Elfter geworden.

Der Beweis: Anton Hefele (unten rechts) ist gar kein echter Russe, da ihm die Russenhocke misslingt.Im Folgenden bewertet GM Hefele seine Spieler wie Johan Roijakkers die seinen in der Tageszeitung:Lennart: "Traf am ersten Tag 0/30 Dreiern, sein Ausscheiden an Tag zwei war unverzeihlich."Moritz: "Gutes Comeback, nice to have."Leon: "Gewohnt treffsicher mit der linken Klebe, die DDR-Methoden der Uni Leipzig fruchten."Felix: "Wider Erwartens hat er keine Offensivfouls angenommen und meine Erwartungen leider nicht erfüllt."K.C.: "Der mit Abstand dynamischte Akteur, hat der Teamchemie gut getan. Darf nächstes Jahr wieder mitmachen."Coco: "Hat ihr Ding gemacht und uns offensiv getragen."Hannah: "Die Frau ist klasse."Charlotte: "Ihre Fundamentals sind top, ein Dank an dieser Stelle an die gute Arbeit von Jen Kerns. Allgemein ist über die Mädels zu sagen, dass sie uns auf den deutschen Positionen nichts vermasselt haben."Anton: "Man muss nicht viel sagen nach sechsmonatiger Pause. Meine Transformation vom Go-to-Guy zum Office-Guy ist hervorragend gelungen."